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            | 04.06.1998 Heimatbote | Für 
                größere Gebührengerechtigkeit zählen künftig versiegelte Flächen 
                 Neue Entwässerungssatzung: 
                Zisternen verkleinern die Rechnung  OBERTSHAUSEN 
                Wenn zum 1. Januar 1999 die neue Entwässerungssatzung der Stadt 
                Obertshausen in Kraft tritt, wird der sinnvolle Umgang mit dem 
                kostbaren Nass belohnt. Verschwendung im Gegenzug mit höheren 
                Kosten bestraft. Das Konzept sieht vor, dass künftig nicht mehr 
                allein für Wasser aus der Leitung gezahlt wird, sondern für jene 
                Mengen, die ins Abwasser geleitet werden. Bürgermeister Josef 
                Seib sieht darin eine größere Gebührengerechtigkeit. Eine Fachfirma 
                erstellte per Luftaufnahmen eine Kartierung der Grundstücke und 
                wird demnächst Fragebogen mit Bildmaterial an die Eigentümer versenden. 
                Sie sollen die angegebenen Flächengrößen bestätigen und Besonderheiten 
                wie die Benutzung von Zisternen angeben, erläuterte der Rathauschef. 
                Die Vorrichtungen zum Auffangen und Einsetzen von Regenwasser 
                werden als Bonusflächen berücksichtigt. Areale, die nicht ins 
                Kanalnetz entwässert werden, sind für die Berechnung irrelevant. 
                So werde die Notwendigkeit betont, Wasser ins Erdreich sickern 
                zu lassen, anstatt es innerhalb kurzer Zeit übers Kanalsystem 
                abzuleiten. Das hat zur Folge, dass vom nächsten Jahr an Großverbraucher 
                von Frischwasser bei geringer Fläche, beispielsweise Mehrfamilienhäuser, 
                günstiger wegkommen. Inhaber großer versiegelter Parzellen, etwa 
                durch Lagerhallen, müssen dann für ihren geringen Verbrauch tiefer 
                in die Taschen greifen. Die Umstellung auf die Mischkalkulation, 
                gab Erster Stadtrat Hubert Gerhards zu bedenken, verursache allerdings 
                mehr Verwaltungsaufwand, der über geringfügige Kosten auf die 
                Grundbesitzer umgelegt werden müsse. Das neue Verfahren, heißt 
                es, bedeute keinesfalls eine Gebührenerhöhung. Informationsveranstaltungen 
                für die Bürger laufen am Dienstag, 16. Juni, im Bürgerhaus und 
                am Freitag. 19. Juni, in der Mehrzweckhalle, jeweils um 19.30 
                Uhr. Darüber hinaus bietet die Stadtverwaltung Sprechstunden an. 
                Zwischen dem 30. Juni und dem 23. Juli kann man sich dienstags 
                und donnerstags von 8 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr sowie mittwochs 
                von 16 bis 20 Uhr beraten lassen.  |   
            | 29.05.1998 Frankfurter Rundschau | Regenwasser 
                im Kanal kostet  Dachflächen und 
                Grad der Versiegelung wird berechnet  Von: Mae von Lapp  OBERTSHAUSEN. 
                Wohin fließt das Regenwasser? Das wird die Frage sein, die die 
                Obertshäuser in Zukunft umtreiben wird. Denn wer nachweist, dass 
                das Regenwasser vom Hausdach, von der Garage und vielleicht auch 
                noch vorn gepflasterten Hof nicht in den Kanal läuft, sondern 
                in Zisternen und Regentonnen fließt oder im Rasen versickert, 
                der kann im nächsten Jahr Geld sparen. Die Stadt stellt nämlich 
                ihre Entwässerungssatzung um. Bisher ist das Regenwasser kostenlos 
                mit dem Dreckwasser aus Klospülungen und Badewannen durch den 
                Kanal geflossen. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Jeder Bürger 
                und jede Bürgerin wird in Zukunft für den Kubikmeter Regenwasser 
                zahlen müssen, der von seinem oder ihrem Grundstück in den Kanal 
                fließt. Da die Kosten der Stadt für die Entwässerung insgesamt 
                aber die gleichen bleiben - sie liegen bei etwa sieben Millionen 
                Mark - werden die Gebühren nicht steigen, sondern nur anders verteilt 
                werden. Der Kubikmeterpreis, der zur Zeit bei 4,60 Mark liegt, 
                wird einfach nur aufgeteilt zwischen dem Brauchwasser- und dem 
                Regenwasserabfluss. Wer viel Grundstücksfläche versiegelt hat, 
                wird in Zukunft mehr Abwassergebühren bezahlen, wer weniger versiegelt 
                hat oder in einem Mehrfamilienhaus wohnt, wird weniger Gebühren 
                berappen. Die Gebührenerhöhung wirke sich vor allem auf Industrie-Flächen 
                aus, erläuterten Thomas Schäfer und Dimitrios Mitrentsis von der 
                Firma rohrtec consult gmbh aus Rödermark; die für die Stadt die 
                Flächenermittlung übernommen hat. Als Beispiel gaben sie eine 
                große Lagerhalle an, in der kein Frischwasser verbraucht wird. 
                Der Eigentümer zahlte bislang also auch keine Kanalgebühr. In 
                Zukunft wird er Gebühren bezahlen müssen, die sich nach der Quadratmeter-Fläche 
                seines Daches errechnen. Die Stadt wird die Änderung der Abwassergebührensatzung 
                an zwei Informationsabenden noch einmal im Detail vorstellen. 
                Am Dienstag, 16. Juni, 19 Uhr im Bürgerhaus Hausen und am Freitag, 
                19. Juni, ebenfalls um 19 Uhr, in der Mehrzweckhalle in Obertshausen. 
                Dazu werden an 6700 Haushalte Briefe verschickt, in denen die 
                von der Firma rohrtec cunsult berechneten Flächenversiegelungen 
                für die einzelnen Grundstücke enthalten sind. Anhand von Luftbildern 
                wurde ausgewertet, wie groß die Dachfläche ist oder welches Pflaster 
                der Hof hat. Wichtigster Bestandteil der Gebührenumstellung seien 
                dann die Bürgersprechstunden, die in der Zeit vom 30. Juni bis 
                zum 23. Juli eingerichtet werden. Jeweils dienstags und donnerstags 
                von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 16 
                bis 20 Uhr sollen die Grundstückseigentümer zur Besprechung kommen. 
                Die Luftbilder zeigen nämlich nicht, ob sich vielleicht Zisternen 
                unter der Erde verbergen oder das Pflaster porös ist, erläuterten 
                die beiden Fachmänner. Dann wird geprüft, wieviel versiegelte 
                Fläche tatsächlich vorhanden ist.  |   
            | 28.05.1998 Offenbach Post | Neue 
                Gebühr fürs Abwasser  Versiegelung zählt 
                künftig mit   OBERTSHAUSEN (mad) 
                In Obertshausen werden vom kommenden Jahr an die Abwassergebühren 
                neu berechnet. War bisher für die Gebühren der Frischwasserverbrauch 
                maßgeblich, so wird nach der neuen Entwässerungssatzung, die am 
                1. Januar 1999 in Kraft tritt, auch der Anteil der versiegelten 
                Fläche beziehungsweise der Anteil des eingeleiteten Niederschlagswassers 
                zur Berechnung herangezogen. Nach dem neuen Berechnungsverfahren 
                wird es für jene, die relativ viel Frischwasser auf geringer Fläche 
                verbrauchen (zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern) künftig billiger; 
                wer große versiegelte Flächen besitzt und bislang wenig Frischwasser 
                verbraucht hat (Extrembeispiel: Lagerhallen) wird demnächst stärker 
                zur Kasse gebeten. ,,Das neue Verfahren dient nicht dazu, die 
                Gebühren zu erhöhen, sondern eine größere Gebührengerechtigkeit 
                herzustellen", war Bürgermeister Josef Seib gestern bei der Vorstellung 
                der neuen Satzung bemüht, Befürchtungen betroffener Bürger schon 
                im Vorfeld entgegenzutreten. Erster Stadtrat Hubert Gerhard musste 
                indes einräumen, dass es aufgrund des nunmehr aufwendigeren Verfahrens 
                zu mehr Verwaltungsarbeit komme und diese geringfügigen Kosten 
                auf den jeweiligen Eigentümer umgelegt werden müssten. Derzeit 
                werden in Obertshausen für einen Kubikmeter Abwasser 4,60 Mark 
                verlangt. Damit die Umstellung auch zum Beginn des nächsten Jahres 
                greifen kann, sind derzeit umfangreiche Vorarbeiten im Gange. 
                Eine beauftragte Fachfirma hat mittels Überfliegung der Stadt 
                die Flurstücke erfasst und kartiert und wird in den nächsten Tagen 
                Fragebogen samt Bildmaterial an die jeweiligen Eigentümer verschicken. 
                In den Fragebogen sind bereits die Flächengrößen eingetragen, 
                die von den Angeschriebenen überprüft werden sollen. Zisternen 
                werden als Bonusflächen berücksichtigt. Flächen, die nicht ins 
                Kanalnetz entwässern, tauchen in der Berechnung überhaupt nicht 
                auf. Info-Abende gibt es am Dienstag, 16. Juni, ab 19.30 Uhr im 
                Bürgerhaus Hausen und am Freitag, 19. Juni, ab .30 Uhr in der 
                Mehrzweckhalle Obertshausen. Vorn 30. Juni bis 23. Juli werden 
                Sprechstunden im Rathaus angeboten (dienstags und donnerstags 
                von 8-12 Uhr und von 14-18 Uhr; mittwochs von 16-20 Uhr).  |    © 
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